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BURGHARD

Welchen Status haben eigentlich Kunstwerke heute? Wie sehen aktuell die Spiel- räume, wie die Voraussetzungen für künstlerische Produktion aus? Welche Rol- le spielen in der Praxis wie in den Diskursen der Kunst seit langem bewährte Modelle wie Konzeptualität oder Kritik dafür überhaupt noch? Unter welchen institutionellen Voraussetzungen wird Kunst für uns zurzeit überhaupt lesbar? Diese Fragen sind nicht leicht und alles andere als eindeutig zu beantworten. Sie weisen aber darauf hin, dass unser Begriff von Kunst ebenso wie ihre Praxis auf produktionstechnischer, diskursiver und verwertender Ebene massiven Wandlun- gen unterliegt. Die ästhetische Entwicklung und Praxis der Kunst der 1960er und 1970er Jah- re war in ganz wesentlicher Weise von einer Auseinandersetzung mit, bzw. der Kritik am Objekt der Kunst bestimmt. Nicht nur war der Warenstatus der Kunst unter heftigen Beschuss geraten. Das Kunst-Werk als Konkretisierung oder Mate- rialisierung von künstlerischen Ideen und Zielsetzungen musste – zumal aus der Perspektive einer konzeptualisierten, prozesshaft und performativ aufgefassten künstlerischen Praxis – allmählich überflüssig erscheinen: Kunst konnte seitdem nicht mehr auf das Artefakt, auf Dinghaftigkeit zumal im Sinne der Warenform verkürzt werden. Von der veränderten Fragestellung in Bezug auf die Formate der Kunst unter konzeptuellen, prozessorientierten und performativen Bedingungen, war nicht nur die Produktionsseite, die KünstlerInnen, betroffen. Natürlich erfor- derten die neuen Spielräume für die Kunst nicht nur einen radikal anderen Dar- stellungsmodus. Sie zogen eine grundsätzliche Neubestimmung der Rolle bzw. Funktion der BetrachterInnen – und selbstverständlich auch der der vermitteln- den Institutionen der Kunst – nach sich. Hans-Jürgen Hafner Border Patrol

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